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Goju-Ryu Karate
Goju-Ryu ist ein Karate-Stil, der technisch
komplett ist und sich hauptsächlich
durch seine charakteristischen und
starken Atemtechniken von anderen
Stilrichtungen unterscheidet.
Der Goju-Ryu-Stil ist auch bekannt
für seine nahkampfbezogene Techniken,
welche ein fester Bestandteil des
Trainings ausmachen.
Das Herzstück des Goju-Ryu, wenn
man so will, sind die beiden „Atemkatas“
Sanshin und Tensho.
Sanshin verkörpert das „GO“ im
Goju-Ryu,
während Tensho für das „JU“
steht.
Da aber wegen des universellen harmonischen
Gleichgewichts „GO“
nicht ohne
„JU“ sein soll, wird z.B. bei Sanshin nach der starken
Muskelanspannung („GO“) und
der z.T. extrem tiefen und starken Atmung
(Ibuki) ein völlig entspannter
und ruhiger Zustand („JU“) erreicht.
Umgekehrt wird bei Tensho weich und
fließend („JU“) geatmet und so arbeitet
auch die Muskulatur.
Nach Beendigung von Tensho ist die
Grundspannung im Körper höher als bei
Sanshin und somit erfüllt sich
wie bereits bei Sanshin das Ganzheitsprinzip
von „GO“ und „JU“ auch bei der
Kata Tensho.
Während der Epoche der letzten
Ming-Dynastie (1368-1644) schreibt der
chinesische Mönch HUI MENG über
die Wichtigkeit der Atmung folgendes:
„Die Lungen sind die Behälter
für Luft und Luft ist die Herrin der Kraft.
Jedermann, der über Kraft spricht,
muß die Luft kennen –
dies ist eine universelle
Wahrheit.
Starke Lungen bedeuten Energie –
schwache Lungen bedeuten schwache
Energie.“
Das erlernen der korrekte Atmung ist
also fundamental für jeden Karateka,
denn ohne die richtige Atemtechnik
bleiben viele Techniken oberflächlich
und wirkungslos.
Alle Organe und Muskeln benötigen
Sauerstoff, um gut zu funktionieren.
Das Ergebnis falscher Atmung äußert
sich durch den sogenannten
“kurzen Atem“ .
Durch ein Sauerstoffdefizit (aerob)
kommen Laktate
(Milchsäure - Eiweißabfallstoffe)
ins Blut.
Dadurch übersäuert
der Muskel und der Erholungszyklus des Körpers
verlängert sich.
Die richtige Spannung und Entspannung
des Körpers und des Geistes wird erst
durch einekorrekte Atmung möglich.
Und Karate lebt gerade durch das Akzeptieren,
Einbeziehen undAusführen
von Gegensätzen, die letztendlich
doch eine Einheit bilden.
(SPANNUNG –ENTSPANNUNG, GO - JU, YIN
–YANG, MANN - FRAU,
SCHWARZ – WEISS, JUNG – ALT etc..)
Dieses ganzheitliche Denken sollte
sich jedoch keineswegs auf das
Karatetraining
beschränken, sondern auch im Alltag gelebt werden.
Dann bringt Karate neben Gesundheit
auch Erfüllung und Zufriedenheit
bis ins hohe Alter. |
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Karate-Do
in seinen Anfängen
Die bekanntesten fernöstlichen
Zweikampfformen, die
sich mit über
zweitausendjähriger
Tradition in recht
unterschiedlichen Ausprägungen
über den
gesamten Fernen Osten
verbreitet haben,
sind das(japanische)
Karate-Do, das
(koreanische) Taekwon-Do
und das
(chinesische) Kung-Fu.
Karate-Do entstand,
als der buddhistische
Mönch Daruma im
Kloster Shaolin in China
seine Schüler in
körperkräftigenden
Übungen unterwies,
die ihnen Ausdauer und
Stärke verleihen
sollten, da ihnen ihre
Religion eine harte
Disziplin abverlangte.
Diese Körperschulung
wurde im Laufe der
Zeit weiterentwickelt
und im 14. Jahrhundert
von chinesischen Emigranten
auf die
japanische Insel Okinawa
gebracht,
wo sie sich schnell
mit den dort bereits
existierenden Kampfkünsten
vermischte.
Ab diesem Zeitpunkt
lassen sich
Verbindungen zu den
heute betriebenen
Techniken herstellen.
Als 1609 der Waffenbesitz
auf Okinawa
verboten wurde,förderte
man damit
ungewollt das
Kämpfen mit leeren (kara)
Händen (te), das
Karate.
Anfang des 20. Jahrhunderts
entwickelte Gichin Funakoshi
diese Formen
weiter zum SHOTOKAN-Karate,
für ihn auch
ein Weg (Do),um den
eigenen Charakter
zu formen.
Er schrieb einmal:
So wie die blanke Oberfläche
eines Spiegels
alles wiedergibt, was
vor ihm steht, wie ein
stilles Tal selbst den
schwächsten Laut
weiterträgt, so
soll der Karateka sein
Innerstes leermachen
von Selbstsucht und
Boshaftigkeit, um in
allem was ihm begegnen
könnte,angemessen
zu handeln.
Das meint kara im Karate-Do. |
Karate-Do
als Kampfkunst
Die Übersetzung
von Karate (= leere Hand)
macht deutlich, daß
Karate-Do ursprünglich
die Waffe des Unbewaffneten,
des Friedfertigenwar.
Die traditionellen Übungsorte
für Karate-Do
sind Klöster und
Tempel, in denen diese
Übungen zur Befriedung
des Gegners
einhergingen mit Übungen
zur Befriedung
seiner selbst.
Diese fernöstliche
Einheit von Körper und
Geist prägt bis
heute das Karate-Do.
Beim Karate-Do werden
die Techniken
hauptsächlich in
Tritten, Stößen und
Schlägen zur Verteidigung
und zum Angriff
eingesetzt.
Dabei ist für alle
Formen kennzeichnend,
daß aufTrefferwirkung
verzichtet wird.
Daher ist für eineKarate-Technik
die
Entwicklung der Fähigkeit
notwendig,
Angriffstechniken vor
einer Trefferwirkung
zu stoppen.
Jede Trefferwirkung
gilt als Regelverstoß
und wird
bestraft.
Karate als Kampfkunst
- es ist etwas
Besonderes.
Mit Temperament, Einsatz,
Dynamik,
jedoch immer fair, beherrscht
und höflich
im Umgang mit dem Partner.
Man übt und kämpft
nach festen Regeln,
bei denen dieGesunderhaltung
an erster
Stelle steht.
Karate wirddadurch auch
für Mädchen
und Frauen zu einem
großartigen,
Selbstvertrauen schenkenden
Sport.
Spezielle Voraussetzungen
sind nicht zu
erfüllen.
Sie müssen nur
sportgesund und -begeistert
sein.
Methodisch aufgebaute
Einführungskurse
der Karate-Abteilung
für einen
überschaubaren
Zeitraum ohne feste oder
langfristige Bindung
an den Sportverein ermöglichen
es jedem,
diese Kampfkunst zuerlernen,
vorausgesetzt,
man besucht das Training
regelmäßig. |
Karate-Do
als Kampfsport
Der Wettkampfsport entspricht
auch im
Karate-Do den quantitativ-leistungsbezogenen
Normen des westlichen
Sportbegriffs.
Im Wettkampf stellt
sich Karate-Do mit einer
Teilung in die Disziplinen
Kata
(Perfektionsübung,
Kampf gegen mehrere
imaginäre
Gegner) und Kumite
(freier Kampf) dar.
Hierbei wird nach Geschlecht,
Alter und
Gewicht differenziert.
Während in der
Kata mit ihrem festgelegten
Bewegungsablauf, dem
Wechsel von Ruhe,
langsamer und schneller
Bewegung, von
Spannung und Gelöstheit,
das Üben an sich
selbst im Vordergrund
steht, wird im Kumite
der reale Kampf nach
strengen Regeln zur
beherrschten sportlichen
Auseinandersetzung.
Gerade das Widersprüchliche,
die scheinbarenvereinbarkeit
von Gewalt
und Beherrschung,
macht den Reiz des Karate-Do
aus. |
D o j o
Mit Dojo bezeichnet man
die Übungsstätte
der traditionellen Karateka.
Was das Dojo von der
kommerziellen
Karateschule unterscheidet
sind nicht nur
die geringeren Gebühren,
sondern dieengere
Ausrichtung auf die
Persönlichkeit des
jeweiligen Karatemeisters.
Geht es doch
beim Karate-Do nicht
um das Erlernen
einzelner Techniken
oder gar unfehlbarer
Tricks, sondern vielmehr
um den Erwerb
bleibender geistiger
und körperlicher
Fähigkeiten, die
den Karateka in der
Gesamtheit seiner Persönlichkeit
ansprechen
und formen sollen. Daher
entscheidet -neben
dem eigenen Einsatz
und persönlichem
Engagement- vor allem
die Qualifikation
des Karatemeisters über
Erfolg oder
Mißerfolg aller
Bemühungen.
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Karate-Do
als Selbstverteidigung
Karate-Do stellt auch
eine moderne und
wirksame Art der Selbstverteidigung
dar.
Das intensive körperliche
Training führt im
Zusammenwirken mit Kraft,
Technik und
Schnelligkeit dazu,
Körper und Geist
jederzeit unter Kontrolle
zu halten.
Die Dynamik und die
Elastizität des Körpers
sind weitere wichtige
Faktoren.
Blitzschnelles Verlagern
des Körpergewichtes
und der Einsatz von
kraftvollen
Hüftbewegungen
bringen ein Optimum an
Schnelligkeit, Körperspannung
und
Standfestigkeit.
Daraus ist es auch körperlich
Unterlegenen
möglich, sich wirksam
zu verteidigen.
Der Fauststoß
eines Karatemeisters kann
eine Geschwindigkeit
von etwa 50 Km/Std.
erreichen und könnte
beim Auftreffen auf
den gegnerischen Körper
schwere
Verletzungen hervorrufen.
Dies weiß jeder
verantwortungsvolle
Karateka.
Er wird deshalb im Training
zu einem sehr
defensiven Kämpfer
erzogen und wird die
in vielen Jahren gelernten
Techniken nur
im Notfall einsetzen. |
Karate-Do als
Konzentrationsschulung
Karate ist ein Weg (Do),
durch den man das
Wesen des eigenen Ichs
erkennen kann.
Diese Lehre des Weges
ist die Lehre des Zen,
die wir in allen Kampfkünsten
Japans
wiederfinden: Ju-Do,
Ken-Do, Aiki-Do. Zen
heißt eigentlich
nur ruhig dasitzen, nicht
nachdenken und körperlich
und geistig völlig
still sein. Zen ist
keine Religion und keine
philosophische Idee.
Ziel ist vielmehr, durch
die Konzentration sämtliche
Störfaktoren
der Außenwelt
und des Bewußtseins
auszuschließen.
Nur der, der in der Lage ist,
seinen Geist willentlich
von allem frei zu
machen, kann sich in
Situationen, die die
ganze Konzentration
verlangen, auch
vollständig einsetzen.
Der äußere
Ordnungsrahmen, in den der
Karateunterricht traditionell
eingebunden ist,
fördert diese
Konzentrationsfähigkeit.
So eignet sich Karate-Do
auch als Hilfe für
nervöse, unkonzentrierte
oder streßgeplagte
Menschen. Karate-Do
soll einen Weg
eröffnen, um die
eigenen Fähigkeiten
und Stärken, aber
auch die eigenen Grenzen
und Schwächen zu
erfahren.
Daraus soll Selbstsicherheit,
aber auch
Bescheidenheit erwachsen. |
Karate-Do
als Körperschulung
und Fitneßtraining
Nicht allein die maximale
Körperkraft ist
das entscheidende Kriterium
für den
persönlichen Erfolg
beim Karate-Do.
Erst das Zusammenwirken
von Kraft,
Technik und Schnelligkeit
bringt den
Karateka zum Ziel, den
Körper und Geist
in jeder Situation unter
Kontrolle zu halten.
Die intensiven gymnastischen
Lockerungs-,
Dehnungs- und Kräftigungsübungen,
der
systematische Aufbau
des Karatetrainings,
die enge Beziehung vieler
Übungen zum
Yoga und das ständige
Üben der
Karate-Grundtechniken
bewirken zusammen
eine umfassende Schulung
der gesamten
Körpermuskulatur.
Der Wechsel von Übungseinheiten
aus
dem Stand zu Übungsfolgen
aus der
Bewegung trägt
wesentlich zur Stärkung
des Herz-Kreislauf-Systems
und zur
konditionellen Ertüchtigung
bei.
Damit bietet sich Karate-Do
nicht nur als
Kampfkunst an, sondern
bildet auch einen
idealen, vielseitigen
Ausgleichssport für
Frauen und Männer
jeden Alters;
wie bei kaum einer anderen
Sportart
lassen sich im Karateunterricht
individuelle
Lernvoraussetzungen
berücksichtigen. |
Karate-Do
für Kinder
Karate-Do wird in seinen
ostasiatischen
Herkunftsländern
an den Schulen als körper-
und charakterbildend
empfohlen.
Karate-Do schult insbesondere
die
Aufmerksamkeit und die
Bereitschaft,
sich ernsthaft zu konzentrieren.
Diese geistige Mitarbeit
führt zu einem
größeren
Durchhaltevermögen. Beim Karate-Do
gibt es keine einseitigen
körperlichen
Belastungen.
Da alle Muskeln und
Bänder gleichmäßig
trainiert, gedehnt und
gekräftigt werden,
ist die Verletzungsgefahr
äußerst gering.
Die Kinder werden spielerisch
auf das
Training vorbereitet.
Jede Trainingseinheit
dauert nicht länger
als 90 Minuten, wodurch
die
Konzentrationsfähigkeit
nicht überstrapaziert
wird.
Während des Trainings
werden durch die
körperlichen Anstrengungen
Aggressionen
abgebaut. Partnerübungen
vermitteln den
Kindern auf spielerische
Art ein Körpergefühl
und ein starkes Maß
an Selbstbeherrschung.
Achtung und Respekt
vor dem Partner werden
zur Selbstverständlichkeit.
Karate-Do erzieht
nicht nur, Karate-Do
fördert auch
Eigenschaften wie Beherrschung,
Selbstdisziplin, Respekt
und
Einfühlungsvermögen.
Aufgrund der
Komplexität der
Bewegungen hat sich eine
Teilnahme von Kindern
unter 10 Jahren aber
oft nicht bewährt. |
Informationen
zu unserem Verein
Unsere Karate-Abteilung
im ASV-Senden
wurde 1987 mit
dem Ziel gegründet,
Karate-Do als Kampfkunst
im Sinne der
japanischen Tradition
zu betreiben.
Wir sind Mitglied im
Deutschen Karate-Verband.
Bei uns ist der Einstieg
für Anfänger und
Fortgeschrittene, für
Wiedereinsteiger
sowie für Kinder
möglich.
Wer also Lust hat, beim
Karate-Do in Senden
mitzumachen, ist herzlich
willkommen. |
Karate-Do
für wen
Jede/r kann mitmachen
bei den
Einführungskursen
der Karate-Abteilun des
ASV-Senden.Kinder,
Jugendliche und Erwachsene
jeden Alters und
beiderlei Geschlechts
betreiben diese
sympathische Sportart,
weil sie mit Karate
einen olympischen Sport
ausüben wollen, beim
Karate effektive Selbstverteidigungstechniken
erlernen können,
durch Karate ihre Kraft,
Schnelligkeit und Ausdauer
verbessern
wollen, über Karate
innere Ruhe und die
Harmonie vonKörper
und Geiste finden
möchten.
Ausrüstung:
Im Gegensatz zu vielen
Sportarten ist
Karate-Do, was die Ausrüstung
anbelangt,
sehr genügsam.
Mit einem Karate-Anzug,
Gi genannt, kommt
man bereits aus, und
da wir barfuß üben,
braucht man nicht
einmal Schuhe. |
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